© Archiv des Rhein-Sieg-Kreises, Bestand Landratsamt Siegkreis, unbekannt

Ummigstalbrücke

Brückenschlag in die Vergangenheit

Zerstörte Ummigstalbrücke zwischen Staudamm und ehemaligem Kloster

Zunächst sollte es eine Eisenbahnbrücke werden, dann eine Talbrücke für eine Straße und am Ende stand das Bauwerk nicht einmal 20 Jahre: Als Ruine erinnert die Ummigstalbrücke zwischen dem Staudamm der Wahnbachtalsperre und dem früheren Franziskanerkloster Seligenthal an ein Stück Verkehrsgeschichte im Wahnbachtal.
 
Pläne für eine bessere Verkehrsverbindung zwischen der Gemeinde Much und der Stadt Siegburg durch das Tal des Wahnbachs entstanden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zunächst projektierte man eine Eisenbahnverbindung. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieses Vorhaben jedoch verworfen und stattdessen eine Straßenverbindung geplant, mit deren Bau 1925 begonnen wurde. Das Projekt sollte als Strukturfördermaßnahme auch dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit in der Region zu senken.
 
1927 fuhren bereits erste Kraftwagen auf der Straße, die zwischen Seligenthal und Bruchhausen überwiegend dem ursprünglichen Tal des Wahnbachs folgte. Auf 21 zumeist kleineren Brücken aus Stampfbeton mit Bruchsteinverkleidung überquerte die Straße den Wahnbach. Zwei größere Brücken überspannten das Derenbach- und das Ummigsbachtal. Der nur wenige hundert Meter lange Ummigsbach mündet aus nordwestlicher Richtung kommend unweit des ehemaligen Klosters Seligenthal in den Wahnbach.
 
Die beiden zentralen Brückenbögen der Talbrücke über das Ummingsbachtal wurden wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 von der deutschen Wehrmacht auf dem Rückzug gesprengt, um den Vormarsch der anrückenden Amerikaner zu behindern. Wieder aufgebaut wurde die Ummigstal- brücke nach dem Kriegsende nicht mehr, denn nun nahm ein anderes Projekt im unteren Wahnbachtal konkrete Formen an: der Bau einer Talsperre. Mit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 1954 wurde die Straßenverbindung zwischen Seligenthal und Bruchhausen (Neunkirchen-Seelscheid) auf die Höhenrücken verlegt. Nach Inbetriebnahme der 41,3 Millionen Kubikmeter fassenden Wahnbachtalsperre im Jahr 1958 wird aus ihr heute Trinkwasser für die Menschen in der Region von Siegburg, Bonn und Umgebung gewonnen.
 
Der 8,5 Kilometer lange Mönchweg, ein Erlebnisweg des Natursteigs Sieg, führt direkt an der Ruine des historischen Straßenviadukts vorbei. Der Weg beginnt und endet am Wanderparkplatz Siegelsknippen unweit des Staudamms der Talsperre auf Siegburger Stadtgebiet.

Anfahrt: An der Einfahrt zum Betriebsgelände des Wahnbachtalsperrenverbands unterhalb des Staudamms der Wahnbachtalsperre an der Seligenthaler Straße in 53721 Siegburg befinden sich einige Parktaschen. Von dort aus ist die Ruine der Ummigstalbrücke auf der anderen Straßenseite bereits zu sehen.
Infos:www.naturregion-sieg.de/tour/
moenchweg-siegburg,
www.wahnbach.de

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Orte" vom Naturpark Bergisches Land.

Kontakt

Brückenstumpf Ummigstalbach-Brücke
Seligenthalerstraße
53721 Siegburg

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