Wacholderweg - Todesbaum mit heilenden Kräften
Der Wacholder hat viele Gesichter - und viele Sagen, die sich um ihn ranken. Auf diesem 5,5 Kilometer langen Rundwanderweg lassen sich die zahlreichen Facetten dieses immergrünen Baumes entdecken, der noch vor 200 Jahren weite Teile des Bergischen Landes prägte.
Denn seit dem Mittelalter hatten die hier siedelnden Menschen immer mehr Wälder abgeholzt, um Brenn- und Bauholz zu gewinnen. Weil die dadurch entstehenden Wiesenflächen zudem intensiv beweidet wurden, entwickelten sich große Heideflächen, auf denen sich als eine von wenigen Pflanzen der genügsame Wacholder mit seinen spitzen Nadeln behaupten konnte.
Die Branscheider Wacholderheide, durch die dieser Rundweg führt, ist heute eine der letzten Wacholderheiden im Oberbergischen und wird mit menschlicher Hilfe sowie tierischer Unterstützung von Schaf- und Ziegenherden davor bewahrt, vom Wald überwuchert zu werden. Entlang des Weges informieren Tafeln ebenso über die Bedeutung des Wacholders als Gewürz in der Küche wie über seine heilenden Kräfte, beispielsweise gegen Nieren- und Blasenkrankheiten.
Interessante Einblicke gibt es zudem in die Mythen, die sich um den Wacholder ranken. So opferte man dem Baum früher etwa Wolle und Speisen, wenn ein Kind erkrankt war. Insbesondere in der Dämmerung kann seine ungleichmäßige Wuchsform aber auch wirklich furchteinflößend sein. Ein Grund mehr, auf diesem Weg das Geheimnis des Wacholders zu entdecken.
Einige hundert Meter verläuft der Wacholderweg auf der Route des "Bergischen Panoramasteiges".