Dr. Foerster-Hülse
Das Geheimnis der uralten Rarität
Dr. Foerster-Hülse – die wohl älteste Stechpalme Deutschlands
Entdeckt und erstmals wissenschaftlich untersucht wurde der auch Ilex oder Hülse genannte immergrüne Baum vor mehr als 100 Jahren von dem Chemiker und Natur- forscher Dr. Hans Foerster (1864–1917).
Am 23. April 1911 sah der aus Sachsen stammende und in Wuppertal als Betriebsleiter einer Farbenfabrik arbeitende Forscher den Baum auf seinen Streifzügen durch das Bergische und Märkische Land zum ersten Mal und war erstaunt: „In das Dunkelgrün seines Blätterschmuckes mischte sich noch ein rötlicher Hauch.“
Als er nähergekommen sei, so schrieb Foerster später in einem Fachaufsatz, habe er gesehen, dass der Baum „über und über mit roten Beeren besetzt war, also Früchten der Blüten von 1910“. Was den Wissenschaftler noch mehr überraschte: In den folgenden Jahren trug die Hülse keinerlei Früchte mehr.
Foerster untersuchte den Baum zu verschiedenen Jahreszeiten und diagnostizierte unter anderem anhand der Blüten, dass es sich zweifellos um einen männlichen Baum dieser Gattung handelte. Diese aber tragen – im Gegensatz zu den weiblichen – keine Früchte. Für Dr. Foerster stand daher fest:
Die damals zehn Meter hohe Hülse von Enkeln musste nach 1911 ihr Geschlecht gewechselt haben. Trotz wiederholt geäußerter Zweifel von anderen Forschern hat der promovierte Chemiker Dr. Foerster an seiner Einschätzung festgehalten.
So oder so war der Baum mittlerweile weithin bekannt. Noch im Jahr seiner Entdeckung hatte das 1910 von Foerster gegründete „Bergische Komitee für Naturdenkmalpflege“ das 13 Quadratmeter große Grundstück rund um die Hülse gekauft und grundbuchamtlich den Kreis Wipperfürth eingetragen, zu dem der Ort damals gehörte. In Anwesenheit von Dr. Hans Foerster wurde der Baum im April 1914 vom Leiter der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen, Hugo Conwertz, auf den Namen „Dr. Foerster- Hülse“ getauft.
In das Buch „Bäume in Berg und Mark so- wie einigen angrenzenden Landesteilen“, in dem Foerster rund 2000 bemerkenswerte Bäume mit Standort, Höhe, Stammumfang und weiteren Merkmalen beschrieb, fand selbstverständlich auch die Hülse von Enkeln Eingang. Erschienen ist Foersters Lebenswerk im Jahr 1918, wenige Monate nach dem Tod des Forschers. Die Dr. Foerster-Hülse unterdessen steht auch heute noch, wenn auch mittlerweile mit Holzstreben behutsam abgestützt. Und von der Bank direkt daneben lässt sich der Ausblick genießen, an dem der außer- gewöhnliche Baum nun bereits seit fast einem Jahrtausend steht.
Anfahrt: Im Weiler Kürten-Enkeln parkt man das Auto am besten an der Straße unweit einer 90-Grad- Kurve, an der etwas oberhalb ein Kreuz steht, und geht dann den Weg in Richtung „Enkeln 30–40“ ein paar Meter hinauf, um die Dr. Foerster-Hülse zu erreichen.
Infos: Die Dr. Foerster-Hülse befindet sich direkt am Nordost-Abschnitt des mit einem „K“ im Kreis markierten, insgesamt 63,3 km langen Rundwanderwegs „Rund um Kürten“: www.sgv-berg.de/wanderweg?wegId=1058.
Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Orte" vom Naturpark Bergisches Land.
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Dr. Foerster-Hülse
Enkeln 30
51515 Kürten - Kürten-Enkeln
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Moltkestraße 26
51643 Gummersbach
Tel.: +49 22 61 / 9163100
E-mail: info@naturpark-bl.de
Website: www.naturparkbergischesland.de
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