Der Weber
„Das Schifflein fliegt, der Webstuhl kracht, wir weben emsig Tag und Nacht“, dichtete Heinrich Heine 1844 den Schlesischen Webern an, deren Aufstand in die Geschichtsbücher einging. Doch nicht nur in Schlesien, auch im Bergischen Land waren die Weber rund um die Uhr damit beschäftigt, ihren Lebensunterhalt zu sichern und mit den Folgen der Industrialisierung zu kämpfen. Aber weder Nachtschichten noch Kinderarbeit konnten die niedrigen Preise der Konkurrenzprodukte aus England kompensieren: Dort fertigte man bereits auf mechanischen Webstühlen, die schließlich auch hierzulande in großen Tuchfabriken zum Einsatz kamen. Die jahrhundertealte Tradition des Webens in Heimarbeit starb damit bald aus.
Bis dahin hatte es im Bergischen etliche Familien gegeben, deren Leben am Seiden oder Baumwollfaden hing. Sie webten zu Hause und verkauften die Stoffe an Tuchhändler – sogenannte Verleger – in den Städten. Neben den Keimzellen Elberfeld und Barmen blühte die Weberei im 17. und 18. Jahrhundert unter anderem in Wipperfürth, Hückeswagen, Gimborn-Neustadt, Ründeroth und Gummersbach. Bekannt waren etwa der Bandwirker-Betrieb J.W. Sondermanns, die Brüder Kolze mit ihrer Siamosenwirkerei und die Schlafmützen und Wollstrümpfe aus Bergneustadt. Als das Weben in den Fabriken zentralisiert wurde, entstanden Arbeiterwohnhäuser, in denen die Weber mietfrei leben konnten. Sechs Menschen hausten dort oft auf zehn Quadratmetern. Der Blick aus dem Fenster fiel meistens direkt auf das Fabrikgebäude – das sie den Großteil des Tages von innen sahen: Zwölf Stunden täglich standen die Weber an ihren Webstühlen. Das monotone, ohrenbetäubende Klappern und Rattern beim Heben, Senken und Durchschießen der Fäden war die Musik, die sie in Ehren schwerhörig werden ließ. Böse Zungen behaupteten, dies sei der Grund für die lange Haltbarkeit der Weberehen gewesen.
Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.
Bis dahin hatte es im Bergischen etliche Familien gegeben, deren Leben am Seiden oder Baumwollfaden hing. Sie webten zu Hause und verkauften die Stoffe an Tuchhändler – sogenannte Verleger – in den Städten. Neben den Keimzellen Elberfeld und Barmen blühte die Weberei im 17. und 18. Jahrhundert unter anderem in Wipperfürth, Hückeswagen, Gimborn-Neustadt, Ründeroth und Gummersbach. Bekannt waren etwa der Bandwirker-Betrieb J.W. Sondermanns, die Brüder Kolze mit ihrer Siamosenwirkerei und die Schlafmützen und Wollstrümpfe aus Bergneustadt. Als das Weben in den Fabriken zentralisiert wurde, entstanden Arbeiterwohnhäuser, in denen die Weber mietfrei leben konnten. Sechs Menschen hausten dort oft auf zehn Quadratmetern. Der Blick aus dem Fenster fiel meistens direkt auf das Fabrikgebäude – das sie den Großteil des Tages von innen sahen: Zwölf Stunden täglich standen die Weber an ihren Webstühlen. Das monotone, ohrenbetäubende Klappern und Rattern beim Heben, Senken und Durchschießen der Fäden war die Musik, die sie in Ehren schwerhörig werden ließ. Böse Zungen behaupteten, dies sei der Grund für die lange Haltbarkeit der Weberehen gewesen.
Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Berufe" vom Naturpark Bergisches Land.
Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.
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