Hermannsmühle
Mehl für die Höfe und Brot für die Stadt
Die Hermannsmühle im Diepmannsbachtal bei Remscheid-Lennep
Man muss schon einige hundert Meter laufen, um in die abgelegene Ortschaft im oberen Diepmannsbachtal bei Remscheid- Lennep zu gelangen. Doch der Weg lohnt sich: Am Morsbach liegt dort ein malerischer Weiler mit einer Mühle, deren An- fänge bis ins späte Mittelalter zurückreichen. Das heutige Mühlengebäude wurde zwar „erst“ vor gut 150 Jahren erbaut, bereits im Jahr 1487 allerdings wird am gleichen Ort ein „Hermann op der Mühlen“ erwähnt. Zu dieser Zeit muss hier eine Fruchtmühle bestanden haben.
In den folgenden Jahren verfiel diese Mühle offenbar, denn knapp hundert Jahre später pachtete Peter Foermann 1575 vom Rat der Stadt Lennep am Ort eine „wüst gefallene Mühle“ und errichtete eine neue Mahlmühle. Der sogenannte Mahlzwang sah vor, dass die Bewohner sämtlicher umliegender Hofschaften ihr Getreide in der Hermannsmühle mahlen lassen muss- ten. Das sicherte dem dortigen Müller ein Auskommen. Der Mühlzwang galt für die Höfe der Bürger außerhalb der Lenneper Stadtmauern in Hohenhagen, Überfeld, Endringhausen, Büscherhof, Oberste Halbach und Hinterste Stursberg.
Darüber hinaus hatte der findige Müller für sich und seine Nachkommen mit der Stadt Lennep im Erbpachtvertrag ausgehandelt, dass er Brot backen und dieses in der Stadt verkaufen durfte, die ein wichtiges Handelszentrum unter anderem für Textilien war. Drei Kinder des Müllers Peter Foermann wurden selbst Kaufleute und heirateten in Lenneper Familien ein, die Söhne Johannes und Daniel erbten das landwirtschaftliche Gut und die Mühle.In den folgenden Jahren verfiel diese Mühle offenbar, denn knapp hundert Jahre später pachtete Peter Foermann 1575 vom Rat der Stadt Lennep am Ort eine „wüst gefallene Mühle“ und errichtete eine neue Mahlmühle. Der sogenannte Mahlzwang sah vor, dass die Bewohner sämtlicher umliegender Hofschaften ihr Getreide in der Hermannsmühle mahlen lassen muss- ten. Das sicherte dem dortigen Müller ein Auskommen. Der Mühlzwang galt für die Höfe der Bürger außerhalb der Lenneper Stadtmauern in Hohenhagen, Überfeld, Endringhausen, Büscherhof, Oberste Halbach und Hinterste Stursberg.
1851 wird die bestehende Mühle auf drei Mahlgänge für Getreide und einen Graupen- gang erweitert. Im Jahr 1900 richtete ein Schleifermeister seine Werkstatt in der Mühle ein, deren Wasserrad nun keine Mahlgänge, sondern mehrere Schleifsteine antrieb. Bis 1925 ist der Schleifermeister als Pächter der Mühle belegt. Bis heute erhalten sind das stattliche Mühlengebäude sowie der Mühlenteich auf der anderen Straßenseite.
Alte Mühlsteine am südlichen Zugang des Gebäudes erinnern an den jahrhunderte- langen Betrieb als Kornmühle. Spuren der Zeitgeschichte begegnen dem Wanderer auf dem weiteren Weg von Hermannsmühle in Richtung Sirachskotten.
Im Jahr 1923 verlief hier am Bach die Grenze zwischen dem als Folge des Ersten Weltkriegs durch die Franzosen besetzten Ruhrgebiet und dem unbesetzten Rheinland.
Anfahrt: Die Zufahrt direkt zur Mühle ist nur Anliegern gestattet. Zu empfehlen ist, das Auto an der Straße vor dem Minigolfplatz „Sterngolf“ (Diepmannsbach 1, 42899 Remscheid, www.sterngolf.com) abzustellen und der Straße für etwa 800 m weiter zur Hermannsmühle zu folgen. Vom Bahnhof Remscheid-Lennep gibt’s eine 8,6 km lange Rundwanderung zur Hermannsmühle: www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bergisches-land/von-lennep-zur-hermannsmuehle-im-morsbachtal/219095715/.
Infos:www.kuladig.de/Objektansicht/O-14537-20110808-4
Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Orte" vom Naturpark Bergisches Land.
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