Friedrich Engels
„Der schmale Fluß ergießt bald rasch, bald stockend seine purpurnen Wogen zwischen rauchigen Fabrikgebäuden und garnbedeckten Bleichen hindurch; aber seine hochrote Farbe rührt nicht von einer blutigen Schlacht her, denn hier streiten nur theologische Federn und wortreiche alte Weiber gewöhnlich um des Kaisers Bart; auch nicht von Scham über das Treiben der Menschen, obwohl dazu wahrlich Grund genug vorhanden ist, sondern einzig und allein von den vielen Türkischrot-Färbereien.“
So beschreibt Friedrich Engels als 19-jähriger seine Heimat in dem Artikel „Briefe aus dem Wuppertal“ im März 1839. Im Folgenden schildert er das soziale Elend in seiner Geburtsstadt – Armut, Krankheiten, Trunksucht, mangelnde Bildung, Ausbeutung der Arbeiter und ihrer Kinder – und macht dafür vor allem die pietistische Lebenseinstellung der Fabrikanten verantwortlich: „Die reichen Fabrikanten aber haben ein weites Gewissen, und ein Kind mehr oder weniger verkommen zu lassen, bringt keine Pietistenseele in die Hölle, besonders wenn sie alle Sonntage zweimal in die Kirche geht. Denn das ist ausgemacht, dass unter den Fabrikanten die Pietisten am schlechtesten mit ihren Arbeitern umgehen, ihnen den Lohn auf alle mögliche Weise verringern, unter dem Vorwande, ihnen Gelegenheit zum Trinken zu nehmen, ja bei Predigerwahlen immer die ersten sind, die ihre Leute bestechen.“
Friedrich Engels wurde am 28. November 1820 in Barmen als Sohn des erfolgreichen – und dem Pietismus nahestehenden – Baumwollfabrikanten Friedrich Engels geboren. Er wuchs in Barmen auf, besuchte dort zunächst die Städtische Schule, später das liberale Gymnasium zu Elberfeld. Eine Entscheidung, die Vater Engels bald bereut haben mag, denn hier lernte sein sprachbegabter Sohn humanistische Ideen kennen und geriet immer mehr in Opposition zu seinem Vater. Der drängte ihn 1837 schließlich dazu, das Gymnasium ein Jahr vor seinem Abitur zu verlassen, um als Handlungsgehilfe im Familienunternehmen in Barmen zu arbeiten. Schon im darauffolgenden Jahr zog er nach Bremen und setzte dort im Hause des Großhandelskaufmanns und sächsischen Konsuls Heinrich Leupold seine Ausbildung bis April 1841 fort.
Später ging er nach Manchester, wo er in der Baumwollspinnerei Ermen & Engels, die seinem Vater und dessen Partner gehörte, seine Ausbildung beendete. In Manchester lernte er die irischen Arbeiterinnen Mary und Lizzie Burns kennen, mit denen er ein Leben lang in Liebe verbunden war. Durch die beiden bekam er Kontakt zur englischen Arbeiterbewegung und deren Kampfformen, was seine politische Haltung für immer veränderte. Gemeinsam mit Karl Marx entwickelte er in den kommenden Jahren eine kommunistische Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie, den sogenannten Marxismus. Friedrich Engels starb im August 1895 in London.
So beschreibt Friedrich Engels als 19-jähriger seine Heimat in dem Artikel „Briefe aus dem Wuppertal“ im März 1839. Im Folgenden schildert er das soziale Elend in seiner Geburtsstadt – Armut, Krankheiten, Trunksucht, mangelnde Bildung, Ausbeutung der Arbeiter und ihrer Kinder – und macht dafür vor allem die pietistische Lebenseinstellung der Fabrikanten verantwortlich: „Die reichen Fabrikanten aber haben ein weites Gewissen, und ein Kind mehr oder weniger verkommen zu lassen, bringt keine Pietistenseele in die Hölle, besonders wenn sie alle Sonntage zweimal in die Kirche geht. Denn das ist ausgemacht, dass unter den Fabrikanten die Pietisten am schlechtesten mit ihren Arbeitern umgehen, ihnen den Lohn auf alle mögliche Weise verringern, unter dem Vorwande, ihnen Gelegenheit zum Trinken zu nehmen, ja bei Predigerwahlen immer die ersten sind, die ihre Leute bestechen.“
Friedrich Engels wurde am 28. November 1820 in Barmen als Sohn des erfolgreichen – und dem Pietismus nahestehenden – Baumwollfabrikanten Friedrich Engels geboren. Er wuchs in Barmen auf, besuchte dort zunächst die Städtische Schule, später das liberale Gymnasium zu Elberfeld. Eine Entscheidung, die Vater Engels bald bereut haben mag, denn hier lernte sein sprachbegabter Sohn humanistische Ideen kennen und geriet immer mehr in Opposition zu seinem Vater. Der drängte ihn 1837 schließlich dazu, das Gymnasium ein Jahr vor seinem Abitur zu verlassen, um als Handlungsgehilfe im Familienunternehmen in Barmen zu arbeiten. Schon im darauffolgenden Jahr zog er nach Bremen und setzte dort im Hause des Großhandelskaufmanns und sächsischen Konsuls Heinrich Leupold seine Ausbildung bis April 1841 fort.
Später ging er nach Manchester, wo er in der Baumwollspinnerei Ermen & Engels, die seinem Vater und dessen Partner gehörte, seine Ausbildung beendete. In Manchester lernte er die irischen Arbeiterinnen Mary und Lizzie Burns kennen, mit denen er ein Leben lang in Liebe verbunden war. Durch die beiden bekam er Kontakt zur englischen Arbeiterbewegung und deren Kampfformen, was seine politische Haltung für immer veränderte. Gemeinsam mit Karl Marx entwickelte er in den kommenden Jahren eine kommunistische Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie, den sogenannten Marxismus. Friedrich Engels starb im August 1895 in London.
Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Originale" vom Naturpark Bergisches Land.
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