Der Scheren- und Besteckschleifer
Seit Jahrhunderten ist der Nordwesten des Bergischen Landes der Stammsitz einer ganz speziellen Branche: Hier werden Scheren, Messer, Klingen und Schneidwaren aller Art produziert. Doch während das Schimpfwort „Schereschleifer“ im Schwäbischen einen herumgammelnden Nichtsnutz kennzeichnet, der sich mehr oder weniger ziellos herumtreibt, haben die Scheren- und Messerschleifer in Solingen ein ausgesprochen positives Image. Denn der Beruf war schon immer durch ganz besondere Anforderungen gekennzeichnet: Wer Messer, Besteckteile, Klingen oder Scheren am Schleifstein in Form bringen und schärfen wollte, der musste sein Handwerk wirklich verstehen. Die maßgenaue Bearbeitung an der Schleifmaschine erfordert ein besonders gutes Auge, exzellente Materialkenntnis und eine ausgesprochen ruhige Hand. Kein Wunder, dass viele der einschlägigen Unternehmensgründer aus metallverarbeitenden Berufen kamen und von dort entscheidende Berufserfahrungen mitbrachten – so wie Carl Hugo Pott, der 1904 in Solingen den Grundstein für die bis heute existierende Besteckmanufaktur legte und der als Damaszierer ausgebildet war. Bei dieser ursprünglich orientalischen Schmiedetechnik werden unterschiedliche Metalle kunstvoll miteinander verarbeitet, so dass beispielsweise reich verzierte Waffen, die so genannten Damaszenerklingen, entstehen. Aber auch bei der Messer-, Scheren- und Besteckherstellung sind solche Spezialkenntnisse gefragt:
„Entgraten, glätten, anspitzen, schärfen, schmirgeln, polieren, bürsten, schleifen, dazwischen immer wieder innehalten und prüfen“, so beschreiben Insider den fast schon archaisch anmutenden Weg bis zu einem modernen, elegant gestalteten Besteck. Diese Präzisionsarbeit kann in Top-Qualität nur von Menschen erledigt werden, computergesteuerte Maschinen dagegen scheitern am nahezu künstlerischen Umgang mit Edelstahl und Silber. Zwar haben viele Unternehmen aus Solingen und dem Umland, die früher Schleifer im eigenen Betrieb oder als Auftragnehmer in den vielen kleinen Lohnschleifereien beschäftigten, dieses Geschäft längst in Länder verlagert, in denen die menschliche Arbeitskraft billiger zu haben ist, doch billiger bedeutet nicht unbedingt besser. Und so sind gute Scheren- und Besteckschleifer im Bergischen immer noch gesuchte Fachkräfte, weil sie einen traditionellen Beruf der Region mit seinen überlieferten handwerklichen Arbeitstechniken beherrschen, der bis heute unersetzbar ist.
Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.
„Entgraten, glätten, anspitzen, schärfen, schmirgeln, polieren, bürsten, schleifen, dazwischen immer wieder innehalten und prüfen“, so beschreiben Insider den fast schon archaisch anmutenden Weg bis zu einem modernen, elegant gestalteten Besteck. Diese Präzisionsarbeit kann in Top-Qualität nur von Menschen erledigt werden, computergesteuerte Maschinen dagegen scheitern am nahezu künstlerischen Umgang mit Edelstahl und Silber. Zwar haben viele Unternehmen aus Solingen und dem Umland, die früher Schleifer im eigenen Betrieb oder als Auftragnehmer in den vielen kleinen Lohnschleifereien beschäftigten, dieses Geschäft längst in Länder verlagert, in denen die menschliche Arbeitskraft billiger zu haben ist, doch billiger bedeutet nicht unbedingt besser. Und so sind gute Scheren- und Besteckschleifer im Bergischen immer noch gesuchte Fachkräfte, weil sie einen traditionellen Beruf der Region mit seinen überlieferten handwerklichen Arbeitstechniken beherrschen, der bis heute unersetzbar ist.
Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Berufe" vom Naturpark Bergisches Land.
Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.
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Moltkestr. 26
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